Oft ist nicht nur eine Person in Gefahr

Praxis-Depesche 6/2009

Tückisch schleichend oder akut bedrohlich: CO-Vergiftung

Die Symptome und begrenzten Therapiemöglichkeiten bei Intoxikationen mit Kohlenmonoxid schildert ein Spezialist für hyperbare Medizin aus Salt Lake City. Auch bei chro­nischer Belastung kann es zu irreversiblen Schädigungen des ZNS kommen.
Praxisfazit
Auf den Seiten der Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta findet sich in 17 Sprachen inkl. Deutsche Leitlinien zum Verhindern von CO-Expositionen. Die neun Regeln sind auf die USA zugeschnitten (siehe Notrufnummer, Hinweise auf Gefahren mit Hilfsgeräten z. B. nach Hurrikans), aber ein Blick lohnt sich trotzdem auf www. cdc.gov/co/guidelines.htm.

Die Übersicht beginnt mit dem Fall einer 39-Jährigen, die seit mehreren Monaten an Fatigue, Kopfschmerz und Gedächtnis- problemen litt und bei mehreren Spezialisten war. Schließlich fühlte sie sich zu Hause schlecht und rief einen Freund an, der sie im Sopor antraf. Sie kam unter O2 in die Notaufnahme und war dort wach, HbCO 18%. Schuld war ein schadhafter Ofen.

Die Symptome der CO-Vergiftung sind unspezifisch. Geringe Expositionen führen zu Kopfschmerz, Myalgie, Schwindel oder neuropsychologischer Beeinträchtigung, schwere zu Verwirrtheit, Bewusstseinsverlust oder Tod. Patienten mit subklinischer Exposition bemerken die Vergiftung manchmal nur nach einem akuten Ereignis oder bei zufälliger Entdeckung des CO-Lecks.

In physiologischen Mengen fungiert CO als Neurotransmitter. Es kann bei niedrigen Spiegeln u. a. Entzündungen, Apoptose und Zellproliferation günstig beeinflussen. Höhere Mengen verursachen Hypoxie durch Bildung von HbCO (mehr als 200-mal höhere Affinität als O2) und Verschiebung der Dissoziationskurve von oxidiertem Hb nach links. CO ruft u. a. über erhöhte Häm-Spiegel im Zytosol oxidativen Stress mit den Folgen Nekrose von Neuronen und Apoptose hervor und bewirkt zusätzlich zur Hypoxie Entzündungen.

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