Permanentes Glucose-Monitoring

Praxis-Depesche 10/2017

Typ-1-Diabetes besser eingestellt, aber ...

Der Nutzen eines kontinuierlichen Glucose-Monitorings (CGM) für Typ-1-Diabetiker mit Insulinpumpe gilt als belegt. Man weiß hingegen nicht, ob auch Patienten von dieser Kontrollmethode profitieren, die mehrfach täglich Insulin spritzen.

Die meisten Typ-1-Diabetiker tragen keine Insulinpumpe. Es wäre aber wichtig, ihre Einstellung, die in der Mehrzahl der Fälle unbefriedigend ist, zu verbessern. Dazu könnte ein System mit CGM beitragen, das den Blutzucker z. B. alle fünf Minuten misst, Alarm bei Überund Unterzucker gibt und über Trends des Blutzuckers informiert. Eine US-Arbeitsgruppe verglich die Auswirkungen einer solchen Kontrollmethode im Vergleich zur mehrfach täglichen Blutzuckermessung mit Teststreifen bei 158 erwachsenen Typ-1-Diabetikern aus 24 Stoffwechselpraxen, die selbst wiederholt Insulin spritzten (DIAMOND-Studie). Ihre HbA1c-Werte lagen zwischen 7,5 und 9,9% (im Mittel bei 8,6%).
Nach zwölf bzw. 24 Wochen betrug die mittlere HbA1c-Reduktion gegenüber dem Ausgangswert in der CGM-Gruppe 1,1% bzw. 1,0% und in der Kontrollgruppe 0,5% bzw. 0,4%. Die mediane Dauer von Hypoglykämie-Episoden (Blutzucker unter 70 mg/dl) lag bei 43 Minuten pro Tag in der CGM- und 80 Minuten in der Kontrollgruppe. Schwere Hypoglykämien gab es je zweimal in beiden Kollektiven.
Der Nutzen der Therapiesteuerung mittels CGM war in dieser Studie ähnlich hoch wie in Trials mit Insulinpumpe. Das war nicht unbedingt zu erwarten, da die multiple Insulingabe per Spritze als weniger effektiv gilt als die Applikation per Pumpe.
Weitere Untersuchungen sollten über die Langzeiteffekte dieses Regimes, den klinischen Nutzen und die Risiken Auskunft geben, so die Autoren. Auf Seite 15 in dieser Ausgabe lesen Sie die Ergebnisse der GOLD-Studie zum selben Thema. WE
Quelle:

Beck RW et al.: Effect of continous glucose monitoring on glycemic control in adults with type 1 diabetes using insulin ... JAMA 2017; 317: 371-378

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