Waffe gegen Leukämien

Praxis-Depesche 14/2001

Tyrosinkinase-Inhibitor zeigt hohe Ansprechraten

Bei Patienten mit chronisch-myeloischer Leukämie (CML) ist das Fusionsprotein BCR-ABL, eine aktivierte Tyrosinkinase, nachweisbar. BCR-ABL scheint allein eine CML auslösen zu können. Der Tyrosinkinase-Inhibitor STI571 erwies sich in ersten Studien als potentes Mittel gegen die Blutkrankheit.

In einer Phase-1-Studie wurden 83 CML-Patienten nach fehlgeschlagener Interferon-alpha-Therapie mit einer von 14 Dosen zwischen 25 und 1000 mg/d STI571 behandelt. Bei 53 von 54 Patienten, die 300 mg/d STI571 oder mehr erhielten, kam es zu einem kompletten hämatologischen Ansprechen. Ein zytogenetisches Ansprechen wurde bei 29 Patienten beobachtet. Bei 17 dieser Patienten waren nur noch zwischen 0 und 35% der Zellen in der Metaphase positiv für das Philadelphia-Chromosom. Sieben Patienten hatten sogar eine vollständige zytogenetische Remission. Während der Behandlung traten nur geringfügige Nebenwirkungen auf. Am häufigsten waren Übelkeit, Myalgien, Ödeme und Durchfall. Eine intolerable oder toxische Maximaldosis ließ sich nicht ermitteln. In einer Pilotstudie wurde STI571 bei 39 CML-Patienten und bei 20 Philadelphia-Chromosom-positiven ALL-Patienten während einer Blastenkrise eingesetzt. 55 und 70% der Patienten sprachen auf die Therapie an, die ebenfalls gut vertragen wurde.

Quelle: Druker, BJ: Efficacy and safety of a specific inhibitor of the BCR-ABL tyrosine kinase in chronic myeloid leukemia, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 344 (2001), Seiten: 1031-1037

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