Krankenakten und Gewebeproben wurden erneut analysiert und Befragungen im Umfeld von Spender und Empfängern durchgeführt. Personen, die dem Organspender Blut gegeben hatten, wurden auf das WNV hin untersucht, ebenso die entsprechenden Blutkonserven. Das WNV wurde sowohl beim Organspender als auch bei allen vier Empfängern identifiziert. Bei drei Empfängern entwickelte sich eine Enzephalitis, beim vierten lediglich eine fieberhafte Erkrankung. In drei Fällen fand man IgM-Antikörper gegen das WNV, beim vierten war das Hirngewebe positiv. Blutproben des Organspenders, die vor und unmittelbar nach den Bluttransfusionen (von 63 Spendern!) abgenommen worden waren, ergaben keine Hinweise auf das Virus. Proben zum Zeitpunkt der Organerholung waren dann allerdings positiv. Die Überprüfung der Blutspender machte eine Person aus, die während der Spende eine Virämie hatte und zwei Monate später IgM-Antikörper gegen WNV aufwies.
West-Nil-Virus
Praxis-Depesche 21/2003
Übertragung durch Spenderorgane möglich
Im August 2002 traten in den USA bei Empfängern von Organen eines gemeinsamen Spenders Fieber und Bewusstseinsveränderungen auf. Man vermutete die Übertragung des Westnilvirus (WNV) und untersuchte genauer.
Quelle: Morse, DL: West Nile Virus - not a passing phenomenon, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 348 (2003), Seiten: 2173-2174: , Zeitschrift: , Ausgabe ()