Essenzieller Tremor

Praxis-Depesche 9/2013

Ultraschall-Brennflecken in den Thalamus

Der essenzielle Tremor ist die häufigste Bewegungsstörung. Sie kann die Lebensqualität stark einschränken und zu sozialer Phobie und Depression führen. Nur wenige der Betroffenen suchen ärztliche Hilfe.

Medikamente können gegen den Tremor helfen, aber in rund 50% werden sie nicht vertragen oder sie sind nicht wirksam. Chirurgische Inzisionen in einen Thalamus-Kern oder elektrische Stimulation der Region haben sich als wirksame Interventionen erwiesen. Viele Patienten lehnen aber diese invasiven Maßnahmen ab.

Neueste Ultraschall-Techniken machen es möglich, thermische Läsionen zu setzen (Sonication), ohne die Schädeldecke zu öffnen. Durch Kombination mit Kernspintomographie und Temperaturmessung ist ein präzises Zielen und Erhitzen möglich.

Die Technik wurde kürzlich in einer offenen Pilotstudie bei 15 Patienten mit essenziellem Tremor gestestet. Die thermale Ablation des Thalamus-Ziels glückte bei allen. Als Nebenwirkungen registriert wurden vorübergehende sensorische, zerebelläre, motorische und Sprech-Störungen; persistierende Parästhesien gab es bei vier Patienten. Die Scores für Hand-Tremor verbesserten sich im Mittel von 20,4 auf 5,2, diejenigen für Tremor insgesamt von 54,9 auf 24,3, die Behinderungs-Scores von 18,2 auf 2,8 und die Lebensqualitäts-Scores von 37% auf 11% (alle Unterschiede signifikant).

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