Allergie gegen Hunde

Praxis-Depesche 4/2018

Unbefriedigende Diagnostik

Weltweit steigt sowohl die Zahl der Hundeoder Katzen-Allergiker als auch die Zahl der Haushalte mit Haustieren. Gleichzeitig bereitet die Diagnose einer Sensibilisierung vor allem gegen Hunde Probleme.

Meist wird bei einem IgE-Test ab einem Wert von 0,35 kU/l oder mehr auf eine Sensibilisierung gegen Hunde ausgegangen, wobei die Spezifitätsangaben stark schwanken. Skin-Prick-Tests auf eine Hundeallergie bleiben schwierig, zumal die Hersteller unterschiedliche Ausgangsmaterialien für die Extrakte verwenden, die Potenz der enthaltenen Komponenten variiert und keine Standardisierung existiert. Zudem kam es in der Vergangenheit zu Kontaminationen mit anderen Allergenen.
Mittlerweile wurden bei Hunden sieben verschiedene molekulare allergene Komponenten identifiziert (Can f 1 bis 7). Die wichtigste ist Can f 1, auf die mit zwei Dritteln die meisten Hundeallergiker reagieren, bei allen anderen sind es weniger. Das Vorkommen der einzelnen Komponenten variiert zwischen den Hunderassen. Eine Immuntherapie mit Hundeallergenextrakten existiert, allerdings sind die Daten zur Wirksamkeit nicht konsistent.
Verglichen damit ist die Situation bei Katzen vergleichsweise klar: Hier ist das Fel-d-1-Protein als die dominante allergische Komponente bekannt, auf die fast alle Patienten reagieren. Auf die Fel-d-1-Konzentration standardisierte Extrakte erlauben eine präzise Diagnostik und wirksame Immuntherapie. BA
Quelle:

Chan SK, Leung DYM: Dog and cat allergies ... Allergy Asthma Immunol Res 2018; 10: 97-105

ICD-Codes: J30.3

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x