Praxis-Depesche 6/2008

Unklare Stürze und nasale Sprache

Ein 77-jähriger Patient wurde nach einem Sturz in einem Krankenhaus in Wales aufgenommen. Er war bereits zwei Monate lang wegen rezidivierender Stürze untersucht worden, ohne dass die Ursache gefunden wurde. Sechs Monate vor Beginn der Stürze hatte er noch selbstständig seinen Haushalt geführt. Sein Zustand hatte sich so stark verschlechtert, dass er das Haus nicht mehr alleine verlassen konnte.

Ein 77-jähriger Patient wurde nach einem Sturz in einem Krankenhaus in Wales aufgenommen. Er war bereits zwei Monate lang wegen rezidivierender Stürze untersucht worden, ohne dass die Ursache gefunden wurde. Sechs Monate vor Beginn der Stürze hatte er noch selbstständig seinen Haushalt geführt. Sein Zustand hatte sich so stark verschlechtert, dass er das Haus nicht mehr alleine verlassen konnte.

Bei der klinischen Untersuchung fiel eine beidseitige Ptose der Augenlider auf. Während der Anamnese wurde seine Stimme immer schwä­cher und bekam einen näselnden Charakter. Er konnte höchstens fünf Meter ohne Hilfe laufen. Im Blut ließen sich Azetylcholinrezeptor-Antikörper nachweisen – Diagnose Myasthenia gravis.

Nach Einleitung einer Therapie mit Pyridostigmin verbesserten sich die Beschwerden des Patienten innerhalb von 24 Stunden erheblich. Er konnte wieder ohne Hilfe laufen, es traten keine Stürze mehr auf. Bei der nächsten Kontrolluntersuchung konnte er die Klinik mit dem eigenen Auto aufsuchen. (CF)

Quelle: Bhandari, A: Mysterious falls and a nasal voice, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 370 (2007), Seiten: 712
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