Langzeitüberleben nach TAVI

Praxis-Depesche 12/2015

Unter 50%

TAVI (transcatheter aortic valve implantation) ist heute Standard für Patienten mit Aortenklappenstenose, die unfit für eine offene Herz-OP sind. Aktuelle Studiendaten deuten darauf hin, dass das TAVI aber auch bei bestimmten Patienten als primäre Option geeignet sein könnte. Das Langzeitüberleben ist dabei entscheidend. Nun zeigten Daten aus einem TAVI-Zentrum in Washington, dass der TAVI-Zugangsweg eine Rolle spielen könnte, zumindest kurzfristig.

Man kann die künstliche Aortenklappe über einen transfemoralen oder transapikalen Zugang implantieren. Die Langzeit-Überlebensdaten der vorliegenden Studie wurden entsprechend dieser beiden Verfahren stratifiziert ausgewertet. Von den insgesamt 511 Patienten erhielten 115 eine transapikale TAVI, 396 eine transfemorale. Die Nachbeobachtungszeit wurde auf maximal fünf Jahre festgelegt.
Nach 30 Tagen und nach einem Jahr war die Mortalität in der transapikalen Gruppe signifikant höher als bei transfemoralem Zugang (18% vs. 6%; 32% vs. 21%). Nach fünf Jahren war die statistische Signifikanz dieses Unterschiedes allerdings wieder verschwunden. Beide Gruppen zusammen betrachtet lag die Wahrscheinlichkeit eines Langzeit-Überlebens bei unter 50%. Besondere Risikofaktoren für einen Tod waren vaskuläre Komplikationen (HR=2,14), mindestens mittelschwere Aorteninsuffizienz (HR=1,81), Vorhofflimmern (HR=1,87) und Apoplex während des Krankenhausaufenthaltes (HR=2,35). Wohlgemerkt, es handelt sich um die Ergebnisse eines einzelnen Zentrums. CB
Quelle:

Escárcega RO et al.: Analysis of long-term survival following ... Am J Cardiol 2015; 116: 256-63

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