Unterm Strich gleichwertig: Kalziumantagonist, Betablocker und Diuretika

Norwegische und schwedische Kardiologen führten eine prospektive randomisierte, einfachblinde Studie mit 10 881 Hypertonikern (Alter 50 bis 74 Jahre) durch, um die Wirkung des Kalziumantagonisten Diltiazem sowie von Diuretika, Betablockern oder beidem auf kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität zu vergleichen. Die Patienten hatten diastolische Blutdruckwerte von mindestens 100 mmHg und wurden bis zu 60 Monate lang behandelt. Der primäre kombinierte Endpunkt umfasste tödlichen und nicht-tödlichen Schlaganfall, Herzinfarkt und andere kardiovaskulär bedingte Todesfälle. Die Auswertung erfolgte als Intention-to-treat-Analyse. Die systolischen und diastolischen Blutdruckwerte konnten in allen Therapiegruppen effektiv gesenkt werden, unter Diltiazem um 20,3/18,7 mmHg, unter Diuretika und Betablockern um 23,3/18,7 mmHg. Bei 403 Patienten unter Diltiazem und bei 400 Patienten unter Diuretika/Betablockern (16,6 vs.16,2 Ereignisse pro 1000 Patientenjahre) wurden primäre Endpunkte beobachtet. Schlaganfälle traten bei 159 Patienten unter Diltiazem und bei 196 unter Diuretika/Betablockern auf (6,4 vs.7,9 Ereignisse pro 1000 Patientenjahre). Diese Abnahme der Schlaganfall-Häufigkeit unter Diltiazem war statistisch signifikant (p = 0,04). Die Inzidenz weiterer kardiovaskulärer Ereignisse war in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. In diesem Vergleich mit Diuretika/Betablockern erwies sich Diltiazem bei Patienten mit Hypertonie im Hinblick auf die kardiovaskuläre Prävention ebenbürtig; die Schlaganfall-Rate reduzierte es noch etwas stärker. (EJW)