Mark Feinglos, Durham, North Carolina, stellte im Symposium „Hypoglycemia and Cardiovascular Disease – Lessons from Outcome Studies“ eine neue Auswertung der ACCORD- Studie vor. Sie zeigt, dass eine intensivierte Therapie des Diabetes zwar das Risiko für (schwere) Hypoglykämien erhöht, aber dass diese Hypoglykämien die kardiovaskuläre Mortalität im Vergleich zur Standardgruppe nicht steigern.
Diese Aussage wurde durch ebenfalls beim Symposium vorgestellte aktuelle Auswertungen der VADT- und der ORIGIN-Studie bestätigt. Innerhalb der Fachgesellschaft wird diskutiert, ob es eine Art Hypoglykämie-Konditionierung geben könnte – wiederholte nicht-schwere Hypoglykämien würden demnach einen gewissen Schutz vor kardiovaskulärer Mortalität und Morbidität bieten.
Erweiterte Kriterien für Statintherapie – wirtschaftlich?
Den Leitlinien von American Heart Association (AHA) und American College of Cardiology (ACC) 2013 zufolge sollte die Indikation für eine Statintherapie anhand einer Kombination aus kardiovaskulärem Risiko und Lipidwerten gestellt werden. Dies würde dazu führen, dass etwa 12 Mio. Amerikaner zusätzlich Arzneimittel einnehmen würden. Daten von Zhuo X et al. zeigen, dass die Statintherapie bei vielen dieser neu qualifizierten Patienten nicht kosteneffektiv ist. Insbesondere bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, deren Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung unter 10% liegt, steht den Kosten ein limitierter Nutzen gegenüber.
Weitere gute Gründe für Vollkornverzehr
Steven Malin et al. verglichen eine Vollkorn-reiche Kost mit einer Weißmehl-dominierten Ernährung und konnten bei den Vollkornessern eine verbesserte Glukosetoleranz und eine geringere Insulinresistenz feststellen. Eine Senkung der Blutzuckerspiegel wurde durch eine verzögerte Glukoseaufnahme ins Blut sowie eine verbesserte Pankreas-Funktion erreicht. Fazit der Autoren: Der Verzehr von Vollkornprodukten sollte Bestandteil aller Diabetes-Präventionsprogramme sein.
Verhindert hypoallergene Säuglingsnahrung Typ-1-Diabetes?
Eine randomisiert-kontrollierte Studie verglich Säuglinge unter einer kuhmilchbasierten Formu- lanahrung mit solchen unter einer Formulanahrung basierend auf hydrolysierten Proteinen bezüglich Diabetes-assoziierter Antikörper. Es ergaben sich keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Die Arbeitsgruppe plant, die Teilnehmer im Alter von zehn Jahren erneut zu untersuchen. Screening auf Prädiabetes – lohnt sich das? Die ADA empfiehlt ein Screening auf Prädiabetes für alle Menschen im Alter über 45 Jahre, die US Preventive Services Task Force (USPSTF) dagegen nur bei Menschen, die an Hypertonie leiden. Tim Dall et al. konnten zeigen, dass die Empfehlung der Gesellschaft über einen Zeitraum von zehn Jahren zu erheblichen Einsparungen und besseren Gesundheits-Outcomes führen würde – verglichen mit den Kriterien der USPSTF. Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass das ADA-Screening mehr Menschen mit Prädiabetes identifiziert – früh genug, um noch mit Lebensstil-Interventionen eine Besserung der Prognose erreichen zu können.
Neue HbA1c-Ziele der ADA für Kinder mit Typ-1-Diabetes
Der neue HbA1c-Zielwert der ADA für Kinder mit Typ-1-Diabetes im Alter bis 19 Jahren liegt bei unter 7,5%. Bisher betrug er 8,5% für Kinder unter sechs Jahren, 8,0% für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren und 7,5% für Patienten in der Adoleszenz. Hintergrund der früheren Empfehlungen war das Risiko von Hypoglykämien bei strenger Einstellung. Dem steht jedoch das Risiko von Folgeerkrankungen durch anhaltend hohe Blutzuckerspiegel gegenüber.
Polymorphismus erhöht Risiko für Gestationsdiabetes
Eine kleine genetische Veränderung (Polymorphismus des MADD SNPs rs10501320) ist mit einem erhöhten Risiko für Gestationsdiabetes auch bei schlanken Frauen assoziiert, fand eine Arbeitsgruppe um Nikolaos Perakakis. Hintergrund ist wahrscheinlich ein intraplasmatischer Defekt. Die betroffenen Frauen fallen durch einen pathologischen 1-h-Wert im oralen Glukosetoleranztest auf. MW