Insgesamt flossen zwölf Studien mit insgesamt 2012 Patienten in die Analyse ein. In acht Studien befanden sich die Steine im proximalen, in einer im distalen, in einer weiteren irgendwo im Harnleiter; zwei Studien beschäftigten sich mit Steinen in der Niere. Bei 1243 Patienten behandelten die Ärzte die Nierensteine mittels Lithotripsie, bei 769 mittels Ureteroskopie. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug in beiden Gruppen 49 Jahre, und die mittlere Steingröße war mit 10 bzw. 11 mm vergleichbar.
Beide Methoden haben ihre Vorteile
Bevor sie auf die Kosten eingingen, verglichen die Autoren beide Verfahren im Hinblick auf Erfolgsrate, Komplikationen und notwendige erneute Behandlungen: Die initiale Steinfreiheitsrate war mit 84% bei der Ureteroskopie signifikant höher als bei der Stoßzellen-Lithotripsie (60%, p<0,001). Mit Blick auf Komplikationen schnitt die Stoßwellen-Lithotripsie besser ab als die Ureteroskopie (23% vs. 30%). Eine erneute Behandlung war nach Ureteroskopie in 11% der Fälle erforderlich, nach Lithotripsie nach 27%, allerdings war der Unterschied bei diesen beiden Parametern nicht signifikant (p=0,11 bzw. p=0,29). Für eine Stoßwellen-Lithotripsie war der erforderliche Krankenhausaufenthalt mit 1,2 Tagen signifikant kürzer als für eine Ureteroskopie (3,1 Tage). Die durchschnittlichen Gesamtkosten berechneten die Autoren mit 3627 $ für die Stoßwellen-Lithotripsie und mit lediglich 2801 $ für die Ureteroskopie (p=0,03). Der finanzielle Vorteil zugunsten der Ureteroskopie zeigte sich bei allen Steingrößen.
Die Kosten lassen sich nur begrenzt beurteilen
Zwar variieren die Kosten der Verfahren zwischen den unterschiedlichen Gesundheitssystemen, doch da hier Studien aus fünf verschiedenen Ländern einflossen, gehen die Autoren von der Allgemeingültigkeit der Ergebnisse aus. Als Stärke ihrer Arbeit nennen sie den systematischen Ansatz, zumal zwei der Autoren in keine der analysierten Studien involviert waren. Die vorrangige Schwäche ist ihrer Meinung nach die Art der Studien, die analysiert werden konnten: Sie waren im Aufbau und in den Ergebnissen sehr heterogen, und die Kosten wurden nicht standardisiert erfasst. Zudem haben sich die Kosten für die Ureteroskopie in den letzten Jahren verändert.
Die Autoren schränken daher ein, dass die Evidenz für ihre Schlussfolgerung, dass die Ureteroskopie die günstigere Methode ist, limitiert ist. Sie fordern weitere Studien, um die Kosten mit höherer Verlässlichkeit vergleichen zu können. BA