Gemeint ist das im Darm hergestellte Nahrungsmetabolit Urolithin A (UA), das bei älteren Tieren die Mitophagie und Muskelfunktion und bei älteren Menschen die mitochondriale Genexpression verbessert. Eine Forschergruppe prüfte nun, ob orales UA bei älteren Personen auch die 6-Minuten-Gehstrecke und die Ausdauer von Hand- und Beinmuskulatur (gemessen an der ATP-Produktion) stärken kann.
Insgesamt 66 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (durchschnittliches Alter 71,7 Jahre; Frauenanteil 75,8 %) erhielten zwei Jahre lang ein Supplement (1.000 mg UA oder Placebo) zur täglichen Einnahme. Sie wurden Baseline und nach zwei und 24 Monaten erhoben. Bereits nach zwei Monaten verbesserte die Einnahme von UA die Muskelausdauer des ersten M. interossei dorsales (FDI) auf 95,3 Kontraktionen (gegenüber 11,6 unter Placebo), und die des M. tibalis anterior (TA) auf 41,4 Kontraktionen (versus 5,7 unter Placebo). Nach vier Monaten wies die UA-Gruppe außerdem geringere Plasmaspiegel an Acylcarnitin, Ceramiden und C-reaktivem Protein auf als die Placebogruppe.
Die 6-Minuten-Gehstrecke stieg bei den mit UA supplementierten Personen um 60,8 m, bei den Placebobehandelten dagegen nur um 42,5 m. Und auch die ATPProduktion war unter UA höher. Signifikant waren die Ergebnisse allerdings nur für die Verbesserungen der Muskelausdauer. Bezüglich der unerwünschten Wirkungen gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Armen.
Insgesamt hat Urolithin A also durchaus das Potenzial, der Muskelalterung entgegenzuwirken. MR