Hormonell bedingter Haarausfall

Praxis-Depesche

Ursachensuche in der Schilddrüse

Das menschliche Haar durchläuft einen festen Zyklus, bestehend aus einer bis zu siebenjährigen Wachstumsphase und einer mehrmonatigen Ruhephase, nach der der das Haar abgeworfen und neu gebildet wird. Bei diffusem Effluvium sorgen externe Stressfaktoren für eine verfrühte Unterbrechung der Wachstumsphase, die sich in einem verstärkten Haarausfall am ganzen Kopf bemerkbar macht. Eine von vielen möglichen Ursachen für den Haarausfall können Störungen der Schilddrüsenfunktion sein.

Um Haarausfall zielgerecht und effektiv behandeln zu können, ist zunächst eine genaue Diagnostik erforderlich, da neben genetisch bedingten Faktoren auch Medikamente, Schlafmangel, einseitige Ernährung, vermehrter Stress oder Störungen im Hormonhaushalt die Auslöser sein können, erklärte Dr. Andreas Finner, Berlin, im Rahmen einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis. Hormonelle Trigger können u. a. die Schilddrüsenhormone sein, da sie sich direkt auf das Wachstum der Haarfollikelzellen und die Bildung von Keratin, dem Hauptbestandteil von Haaren, auswirken. Wie Prof. Joachim Feldkamp, Bielefeld, betonte, kann es sowohl bei einer Hypo- als auch einer Hyperthyreose zu einem diffusen Haarausfall kommen. 
Neben dem Haarausfall an sich machen sich Schilddrüsenfunktionsstörungen oft auch durch Veränderungen der Haarstruktur bemerkbar, so Finner. Typisch bei Hypothyreose ist brüchiges und sprödes Haar, das sich schlechter frisieren lässt. Bei stark ausgeprägter Schilddrüsenunterfunktion kann es zudem zu einem meist seitlich betonten Ausfall der Augenbrauen kommen. Typisch für eine Schilddrüsenüberfunktion ist dagegen diffus ausfallendes und dünner werdendes Haar. Eine starke Hyperthyreose tritt meist bei einem Morbus Basedow auf. Auch zu Beginn einer Hashimoto-Thyreoiditis kann es vorübergehend zu einer Schilddrüsenüberfunktion und zeitverzögert zu diffusem Haarverlust kommen. Sogenannte “heiße” Schilddrüsenknoten können ebenfalls eine Hyperthyreose mit Haarausfall verursachen.

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