Die VNS-Therapie beruht auf der intermittierenden Stimulation des linken Vagusnervs über eine dünne Sonde, die (analog dem Herzschrittmacher) über ein kleines, subkutan implantiertes Aggregat gesteuert wird. Dabei werden vor allem die afferenten, zum Hirn führenden, Vagus-Anteile gereizt. Der antiepileptische Effekt dürfte vor allem über Vagus-Fasern vermittelt werden, die in den Hirnstamm führen. Da von dieser Region auch die Wachheit kontrolliert wird, lag die Vermutung nahe, dass die VNS auch eine Tagesmüdigkeit bessern könnte. Um dies zu klären, wurden 16 Patienten vor und drei Monate nach einer VNS-Implantation untersucht. Bei der Mehrzahl wurde die antiepileptische Medikation weitergeführt. Die mittlere Schlaflatenz besserte sich von 6,4 auf 9,8 Minuten; das spricht für verminderte Tages-Schläfrigkeit. Der EES-Score (Epworth Sleepiness Scale) besserte sich von durchschnittlich 7,2 auf 4,4 Punkte. Interessanterweise bestand kein Zusammenhang dieser Auswirkungen mit dem antiepileptischen Effekt der Vagusnerv-Stimulation.
Epilepsie-Therapie
Praxis-Depesche 23/2001
Vagusstimulation bessert auch die Tagesmüdigkeit
In der Behandlung therapierefraktärer Epilepsien hat sich die Vagusnerv-Stimulation (VNS) als interessante Therapieoption erwiesen. Eine Studie zeigt, dass sich unter der Behandlung auch die Tagesmüdigkeit der Patienten bessert.
Quelle: Malow, BA: Vagus nerve stimulation reduces daytime sleepiness in epilepsy patients, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 57 (2001), Seiten: 879-884