COPD

Praxis-Depesche 23/2001

Verbesserung von Früherkennung und Behandlung dringend nötig

Nach Schätzung der WHO werden in 20 Jahren jährlich etwa fünf Millionen Menschen an chronischer obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) sterben. Eine Verbesserung der Früherkennung könnte zu mehr Erfolgen in der Behandlung und einer besseren Prognose des Leidens beitragen.

Auf dem diesjährigen Kongress der American Thoracic Society in San Francisco war zu hören, dass in den USA die Mortalität durch COPD seit 1990 um 33% zugenommen hat und jeder zweite Patient innerhalb von zehn Jahren nach Diagnosestellung stirbt. Die Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) soll die Wende bringen. Getragen wird das Projekt von der WHO, dem National Heart, Lung & Blood Institiute der USA und von internationalen Pharmaunternehmen. Die Initiative strebt vier Ziele an: Verbesserung von Früherkennung und Therapie, Reduktion der Risikofaktoren, Optimierung der medikamentösen Therapie bei stabilen Krankheitsverläufen und Vermeidung bzw. Management von Exazerbationen. Bei COPD haben sich inhalative Anticholinergika wie Ipratropiumbromid und Oxitropiumbromid als gut wirksam und verträglich gezeigt. Bronchialerweiternde Substanzen wie Anticholinergika werden von GOLD zum konsequenten Einsatz auf Stufe 1 (leichte COPD) empfohlen. Nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin sind Anticholinergika mit dem Evidenzkriterium A (höchste Bewertung) versehen; die Wirkung ist also erwiesen. Sie wird der Hemmung der vagusinduzierten Reflexbronchokonstriktion zugeschrieben, die beispielsweise durch Zigarettenrauch oder kalte Luft hervorgerufen wird. Über den Nutzen inhalativer Steroide liegen bisher vier randomisierte Multicenterstudien vor. In ihnen konte keine wesentliche Verbesserung des jährlichen Lungenfunktionsverlustes gezeigt werden. (romw)

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x