Hypoventilationssyndrom

Praxis-Depesche 10/2019

Vergleich der Beatmungsmöglichkeiten

Das Management des Obesitas-Hypoventilationssyndroms (OHS) mittels nicht-invasiver Beatmung (NIV) ist komplexer und kostspieliger als mit der kontinuierlichen positiven Atemwegsdrucktherapie (CPAP). Bislang gab es aber keine Studien, die beide Systeme langfristig untersucht haben.
Eignen sich beide Beatmungssysteme gleichermaßen und könnte auch die kostengünstigere CPAP eingesetzt werden? Um dieser Frage nachzugehen, wurden OHS-betroffene Patienten in zwei Gruppen eingeteilt und jeweils mit einem der beiden Beatmungssysteme behandelt. Ausgewertet wurden die Daten von 97 Teilnehmern in der NIV-Gruppe und die von 107 in der CPAP-Gruppe. Die Nachbeobachtungszeit betrug über fünf Jahre.
Die Auswertung zeigte: Beide Beatmungssysteme scheinen gleichwertig zu sein. Denn in beiden Gruppen unterschieden sich wichtige Eckpunkte wie Krankenhaustage pro Jahr, die Häufigkeit kardiovaskulärer Ereignisse, Blutdruckwerte, spirometrische Daten, Lebensqualität, klinische Symptomatik und Mortalität nicht signifikant voneinander. Die Hypertonie der Teilnehmer besserte sich in beiden Gruppen signifikant. Die vorliegende Studie ist die bislang größte Untersuchung mit der längsten Nachbeobachtungszeit zu diesem Thema. EG
Quelle: Masa JF et al.: Long-term clinical effectiveness of continuous positive airway pressure ... Lancet 2019; 393(10182): 1721-32
ICD-Codes: R06.8

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