Klaustrophobie

Praxis-Depesche 10/2001

Verhaltenstherapie: Reicht eine Sitzung?

In der Behandlung spezifischer Phobien haben sich verhaltenstherapeutische Ansätze mit und ohne Exposition als wirksam erwiesen. Wie intensiv muss eine kognitive Verhaltenstherapie sein, um eine Klaustrophobie zu bessern?

Schwedische Psychologen randomisierten 46 Patienten mit Klaustrophobie zu drei Gruppen mit unterschiedlicher Intensität und Art der Behandlung sowie zu einer "Warteliste"-Kontrollgruppe. In den drei Behandlungsgruppen kam es gegenüber der Kontrollgruppe mit einem Durchschnitt von 79% vs. 18% zu einem signifikant höheren Anteil an Patienten mit Symptombesserung. Dies betraf sowohl das subjektive Patientenurteil als auch die Resultate eines Verhaltenstests. Bei Patienten, die lediglich eine einzige dreistündige verhaltenstherapeutische Sitzung mit massiver Exposition (Fahrstuhl, Gasmaske etc.) absolvierten, waren anschließend 80% gebessert. Bei solchen, die an je fünf Sitzungen kognitiver Therapie mit bzw. ohne Expositionstraining teilnahmen, lag die Rate gebesserter Patienten bei 81% und 79%. Nach einjähriger Nachbeobachtung betrugen die entsprechenden Zahlen - mit ebenfalls nicht signifikantem Unterschied - 100%, 81% und 93%.

Quelle: Ost, LG: One vs. five sessions of exposure and five sessions of cognitive therapy in the treatment of claustrophobia, Zeitschrift: BEHAVIOUR RESEARCH AND THERAPY, Ausgabe 39 (2001), Seiten: 167-183

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