Insbesondere Sulfonylharnstoffe stehen im Verdacht, die Prognose kardial vorgeschädigter Personen zu verschlechtern. Diese Vermutung prüften die Forscher an einem Kollektiv von 5352 US-Veteranen, die zwischen 2005 und 2015 aufgrund einer stenosierenden Koronarerkrankung oder eines akuten Koronarsyndroms eine Herzkatheteruntersuchung erhalten hatten.
Alle Patienten litten an einem mit maximal einem oralen Antidiabetikum gut eingestellten Typ-2-Diabetes (HbA1c≤7,5%). Studienendpunkt war die Zweijahres-Mortalität der mit Sulfonylharnstoffen (16%), anderen Antidiabetika (meist Metformin, 35%) sowie der ohne Antidiabetika (49%) behandelten Diabetiker.
Die nicht-adjustierte Zweijahres-Mortalitätsrate betrug ohne Antidiabetika 6,6%, bei Behandlung mit Nicht-Sulfonylharnstoffen 5,2% und bei mit Sulfonylharnstoffen behandelten Patienten 11,9%. Die Unterschiede zwischen den Gruppen verloren bei Berücksichtigung potenzieller Einflussvariablen allerdings ihre Signifikanz.
Angesichts des tendenziell höheren Sterberisikos kardial vorbelasteter, gut eingestellter Typ-2-Diabetiker unter Sulfonylharnstoff-Therapie empfehlen die Autoren dennoch, bei diesen Hochrisikopatienten die Diabetesmedikation zu überprüfen und im Bedarfsfall zu optimieren. Metformin oder neuere Antidiabetika mit günstigerem kardiovaskulärem Risikoprofil sind hier möglicherweise eine bessere Alternative. LO