Hoher Schutz bei Hämophilie A

Praxis-Depesche 10/2019

Verlängerte Halbwertszeit durch Glykopegylierung

Ab sofort ist Turoctocog alfa pegol zur Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Erwachsenen und Kindern ≥ 12 Jahren mit Hämophilie A zugelassen. Durch die Glykopegylierung weist der langwirksame rekombinante Faktor VIII (rFVIII) ein verbessertes pharmakokinetisches Profil mit einer verlängerten Halbwertszeit bei guter Verträglichkeit auf.
Die lebenslange prophylaktische FVIII-Substitution, mit dem Ziel eine schwere in eine mittelschwere Hämophilie umzuwandeln, ist die Therapie der Wahl. Allerdings wird mit Standard-FVIII-Produkten kein Langzeitschutz vor Gelenkschäden erzielt, kritisierte Prof. Hermann Eichler, Homburg/ Saar auf einer Veranstaltung von Novo Nordisk.
Die Anhebung der Talspiegel der Faktoraktivität kann die Blutungshäufigkeit senken. Während dies bei Standard-FVIII-Produkten nur über eine Erhöhung der Injektionsfrequenz zu erreichen ist, wird bei dem Protein Turoctocog alfa pegol durch Konjugation mit einem Polyethylenglycol-Molekül die Halbwertszeit um das 1,6-Fache verlängert. Für den Patienten bedeutet dies entweder weniger Injektionen bei gleichbleibend hohem Blutungsschutz oder – bei Beibehaltung des Behandlungsschemas – deutlich höhere Talspiegel und damit einen verstärkten Blutungsschutz.
Die Ergebnisse der Zulassungsstudie pathfinderTM2 zeigten, dass Turoctocog alfa pegol in einer einfachen Dosierung von 50 I.E./kg alle 4 Tage eine effektive Prophylaxe ermöglicht. Dabei wurde bei dieser Dosierung ein mittlerer FVIII-Talspiegel im Steady-State von 3 % sowie eine niedrige annualisierte Blutungsrate (ABR) mit einem Median von 1,18 erreicht. Die mediane ABR für Spontanblutungen lag bei 0,0. SR
Quelle: Fachpressekonferenz:„Mach’s einfach; Esperoct® – der neue langwirksame Faktor VIII für Patienten, die dauerhaft hohen Schutz benötigen“, Frankfurt, 3.9.2019

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