Darmkrebs (CRC) – Momentaufnahme von Diagnose und Behandlung

Praxis-Depesche 6/2021

Verlängertes Überleben möglich machen

Darmkrebs ist die dritthäufigste Todesursache bei Männern und Frauen in den USA. Für das Jahr 2020 wurden rund 53.000 Todesfälle ermittelt. Von den Menschen, bei denen metastasierter Darmkrebs diagnostiziert wurde, leben etwa 70–75 % länger als 1 Jahr ab Diagnose, 30–35 % länger als 3 Jahre und nur weniger als 20 % länger als 5 Jahre.
Die primäre Behandlung für das nicht resezierbare, metastasierte CRC ist die systemische Therapie (zytotoxische Chemotherapie, biologische Therapie wie Antikörper gegen zelluläre Wachstumsfaktoren, Immuntherapie und deren Kombinationen).
Bei 50 % der Patient:innen mit metastasiertem CRC und KRAS-/NRAS-/BRAFWildtyp- Status können Cetuximab und Panitumumab (monoklonale Antikörper gegen den Rezeptor des epithelialen Wachstumsfaktors [EGFR]) in Kombination mit einer Chemotherapie das mediane Überleben im Vergleich zur Chemotherapie allein um 2 bis 4 Monate verlängern. Für die 35–45 % der Patient:innen mit KRAS- und NRAS-Sequenzvariationen sind noch keine Therapien verfügbar. Bei den 5–10 % mit BRAF-V600E-Sequenzvariationen verlängerte die gezielte Kombinationstherapie mit BRAF- und EGFR-Inhibitoren das Gesamtüberleben auf 9,3 Monate, verglichen mit 5,9 Monaten bei denen, die eine Standardchemotherapie erhalten hatten. Für die 5 % mit Mikrosatelliteninstabilität (das Vorhandensein zahlreicher Insertionen oder Deletionen an sich wiederholenden DNA-Einheiten) oder Mismatch Repair Deficiency verlängerte die First-Line-Immuntherapie das mediane Gesamtüberleben auf 31,4 Monate.
Die beiden Autorinnen schlussfolgern, dass Fortschritte bei der molekularen Profilierung des metastasierten CRC für mehr Betroffene ein verlängertes Überleben möglich machen könnten. NM
Quelle: Biller L H , Schrag D: Diagnosis and treatment of Metastatic Colorectal Cancer – a review JAMA 2021, Feb 16; 325(7): 669-85. doi: 10.1001/ jama.2021.0106

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