In der seit 2003 laufenden prospektiven Kohortenstudie sind insgesamt rund 50.000 US-amerikanische und puertoricanische Frauen eingeschlossen.
Die Voraussetzungen: Sie haben eine Schwester oder Halbschwester mit Brustkrebs, waren selbst aber zu Studienbeginn gesund. Nun werteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten zum Fleischverzehr von 42.000 Teilnehmerinnen aus. Über 1.500 von ihnen hatten mittlerweile eine Mammakarzinom- Diagnose erhalten. Auffällig war, dass diese Frauen besonders viel rotes Fleisch verzehrten. Allerdings ernährten sie sich insgesamt ungesünder, waren öfter übergewichtig oder adipös, rauchten häufiger und bewegten sich weniger als der Durchschnitt. Die Teilnehmerinnen füllten einen Fragebogen zu Studienbeginn aus, in dem detailliert nach Ernährungsgewohnheiten gefragt wurde. Da auch die Zubereitungsart wichtig ist, wurde diese ebenfalls abgefragt. Denn als potenziell krebserregend gelten vor allem verarbeitetes Fleisch in Form von Wurstwaren & Co., aber auch die beim Zubereiten entstehenden Stoffe wie z. B. heterozyklische Amine. So wurde auch ermittelt, wie stark die Frauen ihr Steak anbraten. Die Belastung wurde dann abgeschätzt, was eine weitere Schwäche der Studie darstellt. Eine Ermittlung der krebserregenden Stoffe mittels Biomarkeranalyse hätte belastbarere Daten geliefert. In der Analyse konnte dann auch keine Assoziation zwischen Zubereitungsart und Krebsrisiko hergestellt werden, nur bezüglich der Menge. So hatten in der vorliegenden Studie die Frauen, die viel rotes Fleisch verzehrten, ein um 20 % erhöhtes Brustkrebsrisiko im Vergleich mit den Frauen, die sich fleischarm ernährten.
Dass der regelmäßige Verzehr von Rind-, Schwein- und Lammfleisch sowie der daraus hergestellten Produkte der Gesundheit insgesamt nicht zuträglich ist, ist mittlerweile belegt. Eine so starke Evidenz wie bei Darmkrebs liegt bei Brustkrebs momentan jedoch noch nicht vor.