Stenosen der Aortenklappe werden inzwischen auch bei jüngeren Patienten und solchen mit geringeren OP-Risiken mittels TAVR behandelt. Der Klappenring liegt nahe am atrioventrikulären Leitungssystem. Der Eingriff kann deshalb zu einem Schenkelblock oder zu einem höhergradigen AV-Block führen. Wie oft es zur Abhängigkeit vom Schrittmacher kommt und welchen Einfluss die Intervention auf die Prognose hat, wurde bisher nicht genauer untersucht. Experten aus mehreren amerikanischen Zentren erforschten die Problematik mit Hilfe einer randomisierten Studie (REPRISE III), in der bei 912 Patienten mit hohem OP-Risiko und symptomatischer Aortenstenose zwei verschiedene Transkatheter- Klappensysteme, Lotus und Core- Valve, im Verhältnis 2:1 eingesetzt wurden.
Die Multivarianzanalyse förderte als Prädiktoren einer Pacemaker-Implantation einen vorbestehenden Rechtsschenkelblock und eine tiefe Implantation zutage. Beim Lotus-System war auch ein Diabetes ein Risikofaktor dafür. Die Platzierung eines Schrittmachers hatte keinen Einfluss auf den klinischen Verlauf im Beobachtungszeitraum. Indikatoren für Pacemaker-Abhängigkeit nach 30 Tagen waren wiederum Rechtsschenkelblock und Tiefe der Implantation, außerdem weibliches Geschlecht. Nach 30 Tagen lag die Häufigkeit der Abhängigkeit bei 43 %, nach einem Jahr bei 50 %. Die meisten Patienten, die an Tag 30 einen neuen Schrittmacher trugen, brauchten ihn nach einem Jahr nicht mehr. Die Apoplexie- Mortalität war unabhängig davon, ob am 30. Tag ein Pacemaker notwendig war oder nicht.
Neuere Techniken zum vorübergehenden Pacing oder zur Arrhythmie- Diagnose (implantierbarer Monitor) könnten die Schrittmacher-Versorgung optimieren. Der Patient sollte periodisch untersucht werden, damit man eine Normalisierung der Reizleitung ohne Verzug entdeckt. Dann können die Risiken eines Langzeit-Pacings vermieden werden. Auch elektrodenlose Schrittmacher könnten die Morbidität dieser Patienten reduzieren. WE