Kinder auf der Piste

Praxis-Depesche 5/2000

Viele Skiunfälle wären vermeidbar

Kinder verletzen sich beim Skifahren wesentlich häufiger als Erwachsene. In einer kanadischen Studie wurde untersucht, welche Risikofaktoren dafür eine Rolle spielen.

41 Kinder, die sich beim alpinen Skifahren verletzt hatten, und 346 Kontrollkinder ohne Verletzung wurden in die Studie aufgenommen. Die Kinder waren zwischen drei und zwölf Jahren alt. Zwischen beiden Gruppen bestanden hinsichtlich Alter und Geschlecht keine signifikanten Unterschiede. Kinder, die zur "Anfängergruppe" zählten, hatten im Vergleich zu Kindern, die bereits gut Ski fuhren, ein um den Faktor 7,54 höheres Verletzungsrisiko. Ein weiterer Risikofaktor war die Skiausrüstung. Bei geliehener Ausrüstung betrug das relative Risiko im Vergleich zu eigener Ausrüstung 7,14 - wobei zu berücksichtigen ist, dass die Ausrüstung bei Anfängern häufiger geliehen war. Auch die Bindung hatte maßgeblichen Einfluss: Bei schlecht eingestellter Bindung betrug das relative Risiko im Vergleich zu besser eingestellter Bindung 2,11. Das Verletzungsrisiko von Kindern mit und ohne regulärem Ski-Unterricht unterschied sich nicht signifikant. Dieser Faktor wird möglicherweise überschätzt. FAZIT: Um Verletzungen beim Skifahren vorzubeugen, sollte nicht nur das fahrerische Können der Kinder trainiert werden. Wichtig ist auch die passende Ausrüstung, wobei vor allem der Sitz der Bindung eine Rolle spielt. (UB)

Quelle: Gouled, C: Risk factors associated with alpine skiing innuries in children, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF SPORTS MEDICINE, Ausgabe 27 (1999), Seiten: 644-650

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