In der Primärtherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms hat sich eine Kombination aus Paclitaxel und einem Platin-Präparat etabliert. Kommt es zu einem Rezidiv, braucht man eine Chemotherapie, bei der es keine Kreuzresistenz zu diesen Substanzen gibt. Dazu zählt Topotecan; neuerdings wird auch pegyliertes liposomales Doxorubicin (PLD) in dieser Indikation getestet. Ein Vergleich zwischen den beiden Zytostatika wurde in einer randomisierten Phase-III-Studie geführt, die 474 Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom einschloss. Sie hatten auf eine platinhaltige Medikation nicht angesprochen oder danach ein Rezidiv erlitten. Die progressionsfreien Überlebenszeiten waren unter beiden Regimen ähnlich. Die Gesamt-Response-Raten betrugen für PLD 19,7%, für Topotecan 17,0%. In der Subgruppe der platinsensitiven Patientinnen ergab sich für PLD eine signifikant längere progressionsfreie Überlebenszeit (Medianwerte 28,9 bzw. 23,3 Wochen); auch bei der Gesamt-Überlebenszeit schnitt PLD signifikant besser ab (108 bzw. 71,1 Wochen). - Fälle von schwerer hämatologischer Toxizität waren häufiger unter Topotecan als unter PLD.
Liposomales PEG-Doxorubicin
Praxis-Depesche 15/2001
Vielversprechend bei Ovarialkarzinom-Rezidiv
Die schlechte Prognose des Ovarialkarzinoms beruht vor allem darauf, dass es in der Regel sehr spät entdeckt wird. Und obwohl Resektion und First-line-Chemotherapie hohe Response-Raten haben, sind Rezidive häufig.
Quelle: Gordon, AN: Recurrent epithelial ovarian carcinoma: a randomized phase III study of pegylated liposomal doxorubicin versus topotecan, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 19 (2001), Seiten: 3312-3322