Osteoporose bei rA

Praxis-Depesche 10/2016

Vitamin D + Kalzium für alle Rheumatiker?

Rheumatoide Arthritis (rA) geht häufig mit Osteoporose einher – verursacht durch die Krankheit selbst sowie durch den Gebrauch von Glukokortikoiden. Die Knochenmineraldichte ändert sich dabei zwar langsam, doch langfristig ist das Osteoporose-Risiko sehr hoch.

Wie sich die Knochenmineraldichte bei Patienten mit länger bestehender rheumatoider Arthritis verändert, untersuchten Forscher an 242 Frauen und 62 Männern mit rA. Rund 95% der Patienten wurden mit Kalzium und Vitamin D supplementiert, weitere 4,9% nahmen nur Kalzium ein. Etwa ein Viertel wurde mit niedrigdosierten Glukokortikoiden behandelt. Keiner der Patienten nahm Bis - phosphonate ein oder erhielt eine Hormonersatztherapie. In ein- bis dreimonatigen Abständen untersuchte man die Knochendichte der Patienten am Unterarm, der Lumbalregion (L1-L4) und an der Hüfte. Als Kontrollgruppe dienten 200 Nicht-Rheumatiker.
Jeder dritte rA-Patient hatte eine Osteoporose. Die Osteoporoseprävalenz an Unterarm (28%), Lumbalregion (14,2%) und Hüfte (11,6%) war etwa doppelt so hoch wie in der Kontrollgruppe (12, 8 bzw. 2,5%). 20 Männer und 87 Frauen der rA-Gruppe nahmen knapp vier Jahre später an der abschließenden Follow-up-Untersuchung teil. Bei 65 bzw. 29% der 14 Patienten, die nicht mit Vitamin D und Kalzium supplementierten, hatte die Knochendichte am Oberarm bzw. an der Hüfte signifikant abgenommen (die Lumbalregion konnte nicht ausgewertet werden). Bei den Patienten mit regelmäßiger Vit.-D und Kalziumeinnahme traf dies nur auf 19 bzw. 16% zu. Glukokortikoide beeinflussten das Osteoporoserisiko dagegen nicht, was die Forscher auf die durch die Medikation gesenkte Krankheitsaktivität und die verstärkte Motivation zur Supplementation zurückführen. Die Studie unterstreicht, wie wichtig die Versorgung aller rA-Patienten mit Kalzium und Vitamin D ist. OH
Quelle:

Peng J et al.: Bone mineral density in patients with ... J Clin Rheum 2016; 22(2): 71-4

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