In Lissabon fand der 8. internationale Kongress zum Homocystein-Stoffwechsel statt. Über hundert Beiträge befassten sich mit aktuellen Ergebnissen im Umkreis der Homocystein-Forschung. Neben viel Grundlagenwissen wurden auch praxisnahe Erkenntnisse geboten.
Kognition im Alter erhalten
Die ersten Daten der randomisiert-kontrollierten Studie VITACOG mit 266 kognitiv leicht beeinträchtigten Probanden wurden bereits im Herbst 2010 publiziert. Wie A. David Smith, Oxford, erläuterte, wurde mit den Vitaminen B12, B6 und Folsäure oder Plazebo behandelt. MRT-Daten zeigten, dass sich die altersbedingte Hirnatrophie in der Vitamin- im Vergleich zur Plazebo-Gruppe verlangsamte. Pa-rallel dazu wurde in der Vitamin-Gruppe auch der kognitive Abbau verzögert. Probanden mit hohem Plasma-Homocystein profitierten dabei am meisten. Weitere Studien, in denen untersucht werden soll, ob die Vitaminbehandlung Einfluss auf den Übergang von leichter kognitiver Beeinträchtigung zu einer manifesten Demenz hat, sind geplant.
Mathematische Analysen der VITACOG-MRT-Daten ergaben eine klare Übereinstimmung der Hirnareale, die bei den Plazebo-Patienten mit hohen Homocystein-Spiegeln verstärkt atrophierten, und den Hirnregionen, die bei Alzheimer-Demenz schrumpfen.
323 Teilnehmer der NAME-Studie (Nutrition and Memory in the Elderly) unterzogen sich einer MRT und Kognitionstests. Man fand eine Assoziation von Plasma-Homocystein und mikrovaskulären Infarkten im Bereich unterhalb der Hirnrinde. Infarkte größerer Gefäße waren nicht mit dem Homocystein assoziiert. Im Hinblick auf die Kognition war die höchste Homocystein-Quintile mit schlechterer Funktion assoziiert, so Tammy Maria Scott, Boston.
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