Therapie von Rückenschmerzen

Praxis-Depesche 6/2005

Vor allem Chronifizierungsprozess vermeiden

Damit aus unspezifischen Rückenschmerzen keine chronische Schmerzkrankheit wird, muss schnell gehandelt werden.

Vor einer adäquaten Therapie stehen ausführliche Anamnese und neurologische Befunderhebung. Ernste systemische Erkrankungen müssen ausgeschlossen sowie prognoseverschlechternde Faktoren (Depressionen, berufliche Unzufriedenheit, hohes Lebensalter) ermittelt werden. Bettruhe ist bei akuten Rückenschmerzen obsolet. Durch frühe Aufnahme der Alltagsaktivitäten wird einer Chronifizierung entgegengewirkt. Krankengymnastik und Physiotherapie sind bei subakuten und rezidivierenden Beschwerden wirksam. Unterstützt werden die Maßnahmen durch orale Analgetika wie Paracetamol, Diclofenac oder Indometacin. Bei schweren Schmerzen können kurzfristig auch Opioide oder Muskelrelaxanzien eingesetzt werden. Lokale Injektionsbehandlungen können in Einzelfällen indiziert sein. Operative Eingriffe sind eher selten nötig. Bei chronischen Rückenschmerzen sollte das konsequente körperliche Training durch verhaltenstherapeutische Maßnahmen ergänzt werden. Gleichzeitige depressive Symptome und/oder Schlafstörungen rechtfertigen den Einsatz von Antidepressiva. (GW)

Quelle: Weiland, T: Therapie des Rückenschmerzes: was ist durch Studien belegt?, Zeitschrift: FORTSCHRITTE DER NEUROLOGIE-PSYCHIATRIE, Ausgabe 72 (2004), Seiten: 344-350

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