Gallensteine werden bei jedem fünften Erwachsenen weltweit unabhängig vom Alter diagnostiziert. Dabei spielen sowohl genetische als auch den Lebensstil betreffende Risikofaktoren eine Rolle. Zeigen sich Symptome (bei etwa 25 % der Fall), wird standardmäßig cholezystektomiert. Übergewicht, vor allem viszerales Fett, ist einer der Hauptauslöser für die Gallensteinbildung. Bei stark Übergewichtigen wird häufig die Gallenblase während des bariatrischen Eingriffs mitentfernt. Dies geht jedoch mit einer höheren Komplikationsrate einher und wird nur bei symptomatischen Steinen empfohlen.
Eine Gewichtsabnahme senkt bei Adipositaspatient:innen das Risiko für symptomatische Gallensteine. Nehmen die Betroffenen jedoch zu schnell ab, oder schwankt das Gewicht stark, erhöht sich das Gallensteinrisiko zusätzlich. Adipöse Patient:innen sollten daher besser langsam und kontinuierlich an Gewicht abnehmen (< 1,5 kg/Woche), ballaststoffreich essen und gesättigte Fette und Zucker vermeiden. Sport unterstützt bei der Gewichtsabnahme und -erhaltung, hat aber keinen direkten Einfluss auf die Gallensteine.
Aktuelle Leitlinien empfehlen Patient:innen in den ersten sechs Monaten während einer starken Gewichtsreduktion (zum Beispiel nach einer bariatrischen OP) die Einnahme von Ursodesoxycholsäure, um die Entstehung von Gallenschlamm und -steinen einzudämmen. Hierbei hat sich eine Dosis von 600 mg pro Tag bewährt. AAB