Allergien auf Impfstoffe

Praxis-Depesche 5/2001

Vorsicht bei Ei-Allergie

Impfstoffe zählen zu den bestverträglichen Medikamenten. Echte Allergien sind sehr selten.

Eine gewisse Vorsicht ist bei Hühnerei-allergischen Kindern angebracht. Hier sind Influenza- und Gelbfieber-Impfstoff kontraindiziert. Masern-Vakzine, ebenfalls hergestellt aus in Ei-Medium gezüchteten Viren, wird dagegen von Ei-allergischen Kindern problemlos toleriert. Überschätzt wird häufig auch das allergene Potenzial von Impfstoff-Additiva. So treten in Epikutantests auf Thiomersal / Timerfonat in bis zu 20% der Fälle positive Reaktionen auf; eine Impfung ist aber trotz Vorliegens einer Typ-IV-Allergie bei anamnestischem Fehlen systemischer Reaktionen meist möglich. Komplikationen sind ebenfalls nicht zu erwarten von den in Spuren vorkommenden Antibiotika wie auch von Formaldehyd, das ebenfalls nur in verschwindend geringen Mengen in Impfstoffen eingesetzt wird. Aus Japan und aus den USA liegen dagegen Meldungen über eine Allergie auf Saccharomyces cerevisiae (z. B. im Hb-Impfstoff) oder gegen Gelatine (z. B. im MMR-Impfstoff) vor. Aus Deutschland fehlen solche Meldungen aber weitgehend. Bei den starken bzw. überschießenden Reaktionen nach Injektion von Tetanus-/Td-Impfstoff mit einer hohen Konzentration an Toxoid handelt es sich meist um ausgeprägte Lokalreaktionen, z. T. mit passagerem Fieber infolge Überimmunisierung, sehr selten um generalisierte urtikarielle Exantheme. (bk)

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