Neben dem Alter gibt es weitere bekannte Risikofaktoren, die mit dem Auftreten von Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt assoziiert sind. Einer aktuellen Studie zufolge besteht besonders bei Patienten mit Arthrose ein erhöhtes Blutungsrisiko. Aber auch viele Gesunde weisen bereits in jungen Jahren mehrere Risikofaktoren auf.
In Korea erhoben Forscher allgemeinrepräsentative Daten zur Prävalenz der wichtigsten Risikofaktoren für Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt (upper gastrointestinal bleeding, UGIB). Der Datensatz umfasste über 801 000 Erwachsene, davon rund 93 900 Arthrose-Patienten. Die häufigste, UGIB-assoziierte Komorbidität war GERD (14%), wobei Arthrose-Patienten signifikant häufiger betroffen waren als nicht-arthrotische (13 vs. 27%). ASS war insgesamt gesehen die häufigste prädisponierende Medikation (7%); mit 28% waren dagegen NSAR die am häufigsten genutzte Risiko-fördernde Substanzklasse der Arthrosepatienten. Insgesamt wiesen 35% der Gesamtpopulation und 69% der Arthrose-Patienten mindestens einen Risikofaktor für UGIB auf. Selbst unter Ausschluss der mit NSAR behandelten arthrotischen Patienten sank diese Zahl nur um 8%. Bei mehr als 16% der Arthrose-Patienten lagen sogar drei oder mehr Risikofaktoren vor. Die Zahl der Risikofaktoren wuchs erwartungsgemäß mit dem
Alter der Personen an, mit einem Maximum in der siebten Lebensdekade. Doch auch bereits 50- bis 54-Jährige zeigten sehr oft zwei oder mehr Risikofaktoren für UGIB (Prävalenz 14%). Mindestens einen Risikofaktor wies jeder zweite 30- bis 34-Jährige auf.
Das Risiko für gastrointestinale Blutungen sollte man folglich nicht allein am
Alter, sondern individuell einschätzen. Ein besonderes Augenmerk sollte man auf Patienten mit Arthrose haben.
OH