Studie mit Tocilizumab bei JIA

Praxis-Depesche 12/2015

Wachstumsdefizit wird aufgeholt

Patienten mit einer systemischen juvenilen Arthritis erhalten in der Regel zunächst symptomatisch Glukokortikoide, die jedoch langfristig zu einer Wachstumsretardierung führen. Inwieweit sich der Interleukin-6-Rezeptorblocker Tocilizumab auf das Wachstum auswirkt, wurde nun in einer Phase-3-Studie untersucht.

Aufgenommen in die TENDER-Studie wurden 112 Patienten (2 bis 17 Jahre) mit systemischer jugendlicher idiopathischer Arthritis (JIA). Nach Randomisierung erhielten sie zuerst zwölf Wochen lang entweder Tocilizumab oder Plazebo. Die Extensionphase dauert insgesamt fünf Jahre.
Zu Beginn der Studie wiesen die Kinder und Jugendlichen eine verminderte Wachstumsgeschwindigkeit auf. Unter der Therapie mit dem Biologikum entwickelten 73% der männlichen und 83% der weiblichen Studienteilnehmer eine über dem normalen Mittel liegende Wachstumgsgeschwindigkeit von 6,6 cm/Jahr. Der Unterschied zu der Plazebogruppe war signifikant. Im ersten bzw. zweiten Jahr der Extensionsphase erhöhte sich der durchschnittliche Größen-Score ebenfalls signifikant. Auch die relevanten Laborwerte verbesserten sich unter Tocilizumab.
Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass bei JIA-Patienten während einer Behandlung mit Tocilizumab das zuvor gehemmte Wachstum wieder aufgeholt wird sowie das Knochengleichgewicht hauptsächlich durch Verbesserung der Knochenbildung normalisiert werden kann. GS
Quelle:

de Benedetti F et al.: Catch-up growth during Tocilizumab therapy for systemic juvenile idiopathic arthritis. Arthritis & Rheumatology 2015; 67: 840-8

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