Bei 1 000 Sportlern im Alter unter 19 Jahren (730 Männer) und 300 nach Alter, Geschlecht und Körperoberfläche passend ausgewählten Nichtsportlern wurden 12-Kanal-EKGs in Ruhe abgeleitet. Die Sportler hatten signifikant häufiger eine Sinusbradykardie und eine Sinusarrhythmie als die Nichtsportler (80 vs. 19% und 52 vs. 9%). PR-, QRS- und QT-Zeit waren bei den Sportlern häufig verlängert. Die Sportler hatten öfter EKG-Zeichen einer Linkshypertrophie. Auch Hinweise auf eine Vergrößerung des linken und rechten Vorhofs fanden sich häufiger (14% vs. 1,2% und 16% vs. 2%). Zeichen einer pathologischen Hypertrophie (Achsenabweichung nach links, ST-Strecken-Senkung, tiefe T-Wellen-Inversion, pathologische Q-Zacken) hatte keiner der Sportler. Eine ST-Strecken-Hebung war bei den Sportlern ebenfalls häufiger (43% vs. 24%). Negative T-Wellen (< 0,2 mV) in den Ableitungen V2 und V3 hatten 4% der Sportler und der Nichtsportler. Eine kleine T-Wellen-Inversion in anderen Ableitungen als V2 und V3 fand sich bei keinem der Nichtsportler, aber bei 0,4% der Sportler. In einem solchen Fall empfiehlt sich nach Ansicht der Autoren eine Abklärung. Auch ST-Senkungen von mehr als 0,2 mV muss man nachgehen. (UB)
Typisch veränderte Kurven
Praxis-Depesche 8/2000
Wann EKG junger Leistungssportler abklären?
Regelmäßiges intensives Training kann zu funktionellen und strukturellen Veränderungen am Herzen führen, die sich auch im EKG widerspiegeln.
Quelle: Sharma, S: Electrocardiographic changes in 1000 highly trained junior elite athletes, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF SPORTS MEDICINE, Ausgabe 13 (1999), Seiten: 319-324