Die Parathyreoidektomie reduziert das Risiko für Frakturen, Nephrolithiasis und chronische Nierenerkrankungen (CKD). In den USA ist diese Therapiemethode vor allem bei älteren Patienten jedoch weitgehend unbekannt. Eingeschlossen in die retrospektive Studie waren 210.206 Personen (78,8 % Frauen; mittleres Alter 75,3 Jahre), bei denen zwischen 2006 und 2016 ein PHPT diagnostiziert worden war.
Einer Parathyreoidektomie innerhalb eines Jahres nach der Diagnose unterzogen sich lediglich 63.136 (30 %) Patienten. In der Subgruppe der Patienten, die mindestens ein Kriterium der Konsensus- Leitlinie für eine operative Behandlung erfüllten (62,7 %), erfolgte diese nur bei 38.983 (29,6 %).
Die Patienten mit Parathyreoidektomie waren jünger, häufiger weiß, robust oder prä-frail (Vorstufe der körperlichen Gebrechlichkeit) und wiesen weniger Komorbiditäten auf. Außerdem lebten sie häufiger in sozioökonomisch benachteiligten und ländlichen Gebieten. Alle Unterschiede waren signifikant (jeweils p < 0,001). Die multivariable Analyse ergab mit steigendem Alter eine starke inverse Assoziation mit der Parathyreoidektomie. In der Altersgruppe von 66 bis 75 Jahren lag die unbereinigte Rate bei 35,6 %; im Alter von 76 bis 85 Jahren bei 25,9 %. Eine inverse Korrelation ergab sich auch für mäßige bis schwere Gebrechlichkeit. Eine Nephrolithiasis in der Anamnese erhöhte die Wahrscheinlichkeit für eine Parathyreoidektomie, eine chronische Nierenerkrankung (Stadium 3) reduzierte dagegen die Wahrscheinlichkeit, eine Osteoporose beeinflusste die Wahrscheinlichkeit nicht. GS