Step-up bei COPD

Praxis-Depesche 6/2019

Wann ist 3-fach Fixkombi mit Kortison sinnvoll?

Eine Exazerbation bei einem Patienten mit COPD ist nach aktueller Pneumologen-Leitlinie definiert als eine akute und über mindestens zwei Tage anhaltende Verschlechterung der respiratorischen Symptome, die eine Therapieanpassung erforderlich macht (z. B. mit Zunahme von Dyspnoe, Auswurf oder Husten). Diese Definition sollte man auch in der Praxis stets vor Augen haben, denn Exazerbationen definieren den Algorithmus einer ggf. notwendigen Step-up-Therapie bei COPD.

Zuletzt wurde eine neue Praxisempfehlung zur Therapie der COPD veröffentlicht, „um die aktuelle Wahrheit griffig darzustellen“, so Dr. Thomas Voshaar, Moers, auf einer Veranstaltung von Berlin-Chemie (Idzko M et al., Dtsch Arztebl 2019). Sie lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Bei Patienten, deren respiratorische Beschwerden einem COPD-Muster folgen, geht man beim Vorliegen von Exazerbationen entsprechend der Vormedikation und der Anzahl der eosinophilen Granulozyten im Blut wie folgt vor (Eos+ = Eos $ 300/ml und 1 Exa oder Eos > 100/ml und 2 moderate oder 1 schwere Exa):
  • Vorbehandlung mit LAMA+LABA und Eos+: Therapieumstellung auf LAMA+LABA+ ICS; bei Eos- auf LAMA+LABA+Roflumilast+ Pneumologenvorstellung
  • Vorbehandlung mit LABA-ICS und Eos+: LAMA+LABA+ICS; bei Eos- LAMA+LABA
Erhält der Patient bereits eine Triple-Therapie mit LAMA+LABA+ICS und ist Eos+, so nimmt man Roflumilast und einen Pneumologen hinzu.
Seit November 2018 ist die fixe Dreifachkombination LAMA+LABA+ICS (Elebrato®Ellipta®) zusätzlich zugelassen zur Stepup- Therapie bei Patienten, die zuvor LAMA+ LABA erhalten hatten (neben der bestehenden Indikation zur Therapieeskalation bei LABA+ICS-Vortherapie. CB
Quelle: Fachpressekonfernz: „Neuer GOLD-Standard: Eine individualisierte COPD-Therapie“, München, 13.3.2019
ICD-Codes: J44.9

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