Hinter Kreuzschmerzen stecken bei ambulanten Patienten in weniger als einem Prozent der Fälle maligne Neoplasien (meist Wirbelkörper-Metastasen). Trotzdem ist es sehr wichtig, diese Patienten früh zu diagnostizieren und einer adäquaten Behandlung zuzuführen. In einer hypothetischen Analyse wurden verschiedene Diagnose-Algorithmen unter den Aspekten Sensitivität, Spezifität und Kosten-Effizienz auf ihren praktischen Nutzen untersucht. Demzufolge sollte bei folgenden Patienten eine bildgebende Diagnostik (MRT, Knochen-Szintigraphie) erfolgen: Vorliegen von einem oder mehreren Risikofaktoren (Alter von 50 Jahren oder darüber, Gewichtsverlust, Versagen der konventionellen Therapie) in Kombination mit einer erhöhten Blutsenkungsgeschwindigkeit oder einem positiven Röntgenbefund. Alternativ kann bei Patienten mit Krebserkrankung in der Vorgeschichte auch direkt eine bildgebende Diagnostik veranlasst werden. (UB)
Kreuzschmerzen
Praxis-Depesche 15/2001
Wann muss die Diagnostik erweitert werden?
Bis zu 80% der Menschen sind im Laufe ihres Lebens wenigstens einmal von Schmerzen im LWS-Bereich betroffen. US-Mediziner evaluierten, wann eine erweiterte Diagnostik indiziert ist, um maligne Grundleiden nicht zu übersehen.
Quelle: Joines, JD: Finding cancer in primary care outpatients with low back pain - a comparison of diagnostic strategies, Zeitschrift: INTERNATIONAL JOURNAL OF GENERAL MEDICINE, Ausgabe 16 (2001), Seiten: 14-23