Malignes Melanom

Praxis-Depesche 1/2002

Wann Sentinel-Biopsie und Interferon-Therapie?

Eine Expertenkommission formulierte nach einer Analyse des Studienmaterials Indikationen für eine Sentinel-Lymphknoten-Biopsie und eine adjuvante Gabe von Interferon alfa-2b bei Patienten mit malignem Melanom.

Eine SLN-Biopsie sollte bei einem primären Melanom von mehr als 1 mm Eindringtiefe erfolgen sowie bei kleineren Melanomen bei histologischem Nachweis einer Ulzeration und/ oder einem Clark-Level von 4 oder höher. Nicht indiziert ist die SLN-Biopsie bei nicht-ulzerierten Melanomen mit Clark-Level 2 oder 3 und einer Eindringtiefe bis zu 0,75 mm. Unklarheit über den Nutzen der SLN-Biopsie besteht bei Tumoren mit einer Eindringtiefe zwischen 0,75 und 1,0 mm, es sei den, sie sind ulzeriert bzw. der Clark-Level beträgt 4 oder höher. IFN ist nach Ansicht der Experten indiziert bei Patienten mit regionalen Lymphknoten- oder In-transit-Metastasen und bei Lymphknoten-negativen Patienten mit primären Melanomen von über 4 mm Eindringtiefe. Ungewiss ist der Nutzen einer Interferon-Therapie bei Patienten mit ulzerierten intermediären primären Tumoren (2,01 bis 4,00 mm Eindringtiefe). Kein Nutzen ist zu erwarten bei Lymphknoten-negativen Patienten mit nicht-ulzerierten Patienten von weniger als 4 mm Eindringtiefe. Die vorgeschlagenen Indikationen verstehen sich nicht als verbindliche Richtlinien, sollen aber helfen, im Einzelfall die Entscheidung für das optimale Vorgehen zu treffen. (UB)

Quelle: Dubois, RW: Developing indications for the use of sentinel lymph node biopsy and adjuvant high-dose interferon alfa-2b in melanoma, Zeitschrift: ARCHIVES OF DERMATOLOGY, Ausgabe 137 (2001), Seiten: 1217-1224

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