Polychondritis

Praxis-Depesche 9/2012

Warum geht er so unsicher?

Der 57-jährige Mann wurde in eine französische Klinik eingewiesen, weil er seit zwei Monaten einen ataktischen Gang zeigte und plötzlich taub geworden war. Schon einige Monate vorher waren Episoden von Rötung und Beschwerden an den Augen aufgetreten. Der Ehefrau war aufgefallen, dass sein rechtes Ohr manchmal gerötet, warm und geschwollen war. Schließlich traten plötzlich Schwindel und Ataxie, Übelkeit und Erbrechen sowie Tinnitus und Taubheit auf. Während sich der Schwindel wieder legte, verschlechterte sich die Ataxie. Orale Steroide brachten eine gewisse Besserung. Ein HNO-Arzt ging der Taubheit nach und diagnostizierte eine sensoneurale Form, stärker rechts als links, und bilaterale vestibuläre Areflexie.

Der abnorme Gang erinnerte an eine zerebelläre Ataxie, aber ohne andere Kleinhirn-Zeichen. Man vermutete eine rezidivierende Polychondritis. Die Laboruntersuchung ergab eine Leukozytose und positive antinukleäre Antikörper. Eine Biopsie des Ohrknorpels bestätigte die Diag­nose (Nekrose der Knorpelmatrix, perichonrale Entzündung, Lymphozyten- und Plasmazellen).

Nun begann man eine Therapie mit oralem Prednison. Taubheit und Tinnitus besserten sich schnell, die Gang-Ataxie langsamer. Nach zwei Monaten konnte der Patient wieder zur Arbeit gehen.

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