Praxis-Depesche 12/2004

Was bei anaphylaktischer Reaktion zu tun ist

Trotz der hervorragenden Qualität der für Hauttestungen und spezifische Immuntherapie verwendeten Präparate besteht weiterhin die Gefahr anaphylaktischer Reaktionen. Was ist dann zu tun?

Die Behandlung orientiert sich am Stadium der Anaphylaxie. In Stadium 1 (Erythem, Juckreiz, Urtikaria, Ödem, Schwindel, Kopfschmerz, Hitzegefühl) legt man einen venösen Zugang und lässt eine Ringer-Lösung (500 ml/10 min) laufen. Der Patient erhält O2 (2 l/min) und Clemastil (2 mg), evtl. auch Prednisolon (250 bis 500 mg) i.v.. In Stadium 2 (Hypotonie, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Diarrhö) erhält er evtl. zusätzlich Adrenalin (0,1 mg). Im Stadium 3 (Schock, Dyspnoe, Bronchospasmus, Stridor, Zyanose) wird zunächst HES (1 bis 1,5 l) infundiert, anschließend z. B. Ringer-Lösung. Die O2-Insufflation wird auf 5 bis 10 l/min erhöht. Zusätzlich zu Clemastil / Prednisolon wird fraktioniert Adrenalin gespritzt (à 0,1 mg). Bei weiter bestehendem Bronchospasmus Gabe von Theophyllin (5 mg/kg) und Prednisolon (500 mg). Zu diesem Zeitpunkt sollte der alarmierte Notarzt bereits in der Praxis eingetroffen sein. Im 4. Stadium (Bewusstlosigkeit, Herz-Kreislauf-Atem-Stillstand) muss mit der kardiopulmonalen Reanimation begonnen werden. Bei weiter bestehendem Hypotonus Dopamin i.v. (2,5 bis 5 mg/70 kg/min). (UB)

Quelle: Ahlbach, S: Management anaphylaktischer Reaktionen in der allergologischen Praxis, Zeitschrift: ---, Ausgabe 26 (2003), Seiten: 294-302

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x