Eine Beispiel-Patientin mit Typ-2-Diabetes behandeln eine Internistin und ein Spezialist für Nieren und Hypertonie, beide an der Universität von Minnesota. Trotz guter Einstellung von Blutzucker, Hochdruck und Lipiden hat sich eine Nephropathie entwickelt. Hier einige der Ratschläge, die die Autoren zum Fall geben.
Die Versorgung beim frühen Typ-2-Diabetes hat einen signifikanten Einfluss darauf, wer eine Nephropathie bekommt und wie schnell sie entsteht. Überzeugend dargelegt ist die Bedeutung der BZ-Einstellung. Auch wurde gezeigt, dass sich die Behandlung von Hypertonie und Hyperlipidämie günstig auswirkt. Doch auch Patienten, bei denen alle Zielwerte eingehalten werden, können erkranken. Ihre Therapie wird dann immer komplexer. Nicht selten findet sich eine gestörte Nierenfunktion zum Zeitpunkt der Diabetes- Diagnose. Man schätzt, dass es insgesamt bei weniger als 30% der Typ-2-Diabetiker innerhalb von 15 Jahren zu Funktionseinschränkungen kommt.
Neueren Daten zufolge geht bei vielen Patienten die Nierenfunktion ohne vorherige Mikroalbuminurie zurück. I. d. R. schreitet die Nephropathie über Jahre fort, doch nicht alle Patienten zeigen diesen Verlauf. In fortgeschrittenen Stadien bestehen oft weitere Diabetes-Komplikationen. Bei entsprechender Klinik muss für die Nephropathie-Diagnose nur selten biopsiert werden. Zu den Hinweisen auf mögliche andere Nierenleiden zählen auffälliges Urinsediment und rasche Verschlechterung.
Individuell einstellen
Bei der Patientin (fortgeschrittene Insuffizienz) haben sich nach Jahren BZ, RR und Lipide verschlechtert. Ein HbA1c-Ziel von 7,0%, so die Autoren, eignet sich für die Mehrzahl der Patienten mit diabetischer Nephropathie (ein niedrigerer Wert erhöht das Hypoglykämie-Risiko und kann die Mortalität anheben). Sie erklären aber, dass das Ziel für jeden Typ-2-Diabetiker einzeln festgelegt werden muss. Um es zu erreichen, stehen jetzt weniger Mittel zur Verfügung. Für Metformin gelten ganz besondere Hinweise. Zu den mindestens teilweise von renaler Elimination abhängigen Substanzen zählen u. a. auch die meisten Sulfonylharnstoffe; es kann zu unerwarteten Hypoglykämien kommen. Die Nierenfuktion ist bei DPP4-Hemmern und Exenatid zu berücksichtigen. Die Autoren raten von a-Glukosidase-Hemmern und von Glitazonen (in fortgeschrittenen Fällen) ganz ab, ebenso von einem der Glinide. Da so viele Mittel zu meiden sind, geben viele Ärzte Insulin (leicht anpassbar) allein oder kombiniert.
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