In einer aktuellen Studie durchforsteten Forscher die verfügbare Literatur zu beiden Methoden und zogen Bilanz. Daten von vier randomisierten Kontrollstudien zeigten, dass die Refluxsymptome nach einer Fundoplikation im Vergleich etwas deutlicher zurückgingen als durch eine PPI-Therapie (z. B. Sinken der Säureexposition sechs Monate nach OP von 13,2 auf 0,4% versus von 7,4 auf 4,9% mit PPI). Eine Fundoplikatio war dabei häufiger mit Dysphagie assoziiert. Keine Unterschiede fand man hinsichtlich Therapieversagen und Rezidivierung. Komplikationen traten unter PPI nur selten auf und waren in der Regel nicht schwerwiegend. PPI waren verbunden mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose und Frakturen sowie für C.-difficile-bedingte Diarrhoe. Eine Fundoplikation war dagegen mit einem höheren Risiko für schwere intraoperative Komplikationen assoziiert. Aufgrund der höheren Komplikationsrate der OP raten die Autoren, bei schwerem GERD zunächst mit PPI zu behandeln. Ist das Ansprechen nach acht Wochen nicht ausreichend, ist eine Fundoplikatio eine Alternative. OH
PPI vs. Fundoplikatio
Praxis-Depesche 5/2016
Was ist die bessere Reflux-Therapie?
Bei schwerer gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD) gibt es vor allem zwei Behandlungsoptionen: eine langfristige Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) oder eine operative Fundoplikatio. Welche Methode ist effektiver?
Quelle:
Maret-Ouda J et al.: What is the most effective treatment for severe gastro-esophageal reflux disease? BMJ 2015; 350:h3169
ICD-Codes:
K21.0