Epstein-Barr-Virus

Praxis-Depesche 1-2/2020

Was macht er im Magenkrebs von Japanern?

Japanische Wissenschaftler untersuchten die klinisch-pathologischen Merkmale von Magenkrebs und konzentrierten sich dabei auf den EBV-Status.
Das Epstein-Barr-Virus (EBV) steht mit verschiedenen Arten von Malignomen in Zusammenhang. Unter den EBV-bedingten malignen Erkrankungen weist das EBVassoziierte Magenkarzinom (EBVaGC) die größte Patientenzahl auf. Die Autoren untersuchten 1.067 Gastric Cancer(GC)-Läsionen von 1.132 Patienten, die sich von 2007 bis 2017 in Japan einer chirurgischen Resektion unterzogen hatten, auf eine EBV-Infektion und untersuchten klinisch-pathologische Merkmale von EBVaGC. Dabei wurde die EBV-Infektion durch In-situ-Hybridisierung mit EBV-kodierter kleiner RNA 1 nachgewiesen. Das EBV wurde in 80 GC-Läsionen (7,1 %) gefunden. Das mittlere Alter war bei Patienten mit EBVaGC signifikant niedriger als bei EBV-negativen GC. EBVaGC war bei Männern häufiger als bei Frauen. EBVaGC wurde im oberen oder mittleren Magen doppelt so häufig gefunden wie im unteren Magen. Frühe EBVaGC waren häufiger und die in die Schicht der Submukosa eingedrungenen Fälle waren am auffälligsten.
Das Vorhandensein einer Invasion der Lymphgefäße war bei EBVaGC geringer, die Häufigkeit der Lymphknotenmetastasen jedoch ähnlich. In 3,8 % aller Läsionen mit 60,5 % EBV-Positivität wurde ein Ca mit lymphoidem Stroma (CLS) gefunden. Synchroner oder metachroner multipler Magenkrebs war bei EBVaGC häufig. NM
Quelle: Yanagi A et al.: Clinicopathologic characteristics of Epstein-Barr Virus-associated gastric cancer over The Past Decade in Japan. Microorganisms 2019; 7, 305; doi:10.3390/microorganisms7090305

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