Paare mit Kinderwunsch

Praxis-Depesche 4/2001

Was tun, wenn der Partner HIV-positiv ist?

Wenn eine gesunde Frau und ihr HIV-positiver Partner Kinder bekommen möchten, stellt sich die Frage, wie hoch das HIV-Transmissionsrisiko ist.

Gegenwärtig gibt es keine absolut sichere Methode, das Ejakulat eines seropositiven Mannes bei einer seronegativen Frau ohne Risiko einer HIV-Transmission zu inseminieren. Aus Italien stammt ein Zentrifugations-Verfahren, das die Trennung von HIV-infizierten Leukozyten und beweglichen Spermien im HIV-infizierten Ejakulat ermöglicht. Damit kann die HIV-Belastung des Spermas stark reduziert werden. Bislang fanden 1480 Inseminationen mit dieser Technik statt, ohne dass Serokonversionen beobachtet worden sind. Viele Faktoren können die Frage beeinflussen, ob die Körpersäfte eines HIV-Infizierten ansteckend sind oder nicht: das Geschlecht des Infizierten, ob Symptome oder eine AIDS-Erkrankung vorliegen, die totale Viruslast und Chemokin-Rezeptor-Genmutationen. Derzeit wird das Risiko einer Serokonversion bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr einer seronegativen Frau mit einem seropositiven Mann (dessen Viruslast unter Therapie unter der Nachweisgrenze liegt) auf 0,08% bis 0,2% geschätzt (Daten von 1998). (EJW)

Quelle: Ball, SC: Adressing the issue of childbearing in heterosexual couples discordant for HIV, Zeitschrift: MEDSCAPE WOMENS HEALTH, Ausgabe (2000)

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