Komplikationen bei der Schlafapnoe

Praxis-Depesche 18/2004

"Weißkittel-Hypertonie" relativ häufig

Die Hälfte der Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Hypopnoe-Syndrom (OSAHS) leidet gleichzeitig an Hypertonie. Die OSAHS gilt inzwischen schon als Risikofaktor für einen Hochdruck. In Spanien wurde untersucht, ob es sich beim Hochdruck der Schlafapnoe-Patienten immer um eine wahre arterielle Hypertonie handelt - oder ob auch der "Weißkittel-Effekt" eine Rolle spielt.

Bei 99 Patienten mit OSAHS und 20 gesunden Kontrollpersonen wurde eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchgeführt. Außerdem wurden die Katecholamine im Urin parallel zur Schlaflabor-Untersuchung bestimmt. Bei 45 OSAHS-Patienten wurde bei der ärztlichen Konsultation eine Hypertonie diagnostiziert. Nach der 24-Stunden-Blutdruckmessung konnte die Diagnose einer arteriellen Hypertonie nur bei 30 der 45 Patienten bestätigt werden. Bei den restlichen 15 Patienten hatte es sich offensichtlich um eine "Weißkittel-Hypertonie" gehandelt. Das ist ein Hochdruck, der nur durch die Aufregung bei Begegnung mit dem Arzt entsteht und deshalb in der Arztpraxis gemessen wird - wobei unter normalen Bedingungen die Blutdruckwerte im Normbereich sind. Die "Weißkittel-Hypertonie" scheint bei der Schlafapnoe ein häufiges Phänomen zu sein. Da sich nicht sagen lässt, bei welchem Patienten die hohen Blutdruckwerte wahr und bei welchem sie durch den Arzt bedingt sind, empfiehlt sich auf jeden Fall bei allen OSAHS-Patienten eine 24-h-Blutdruckmessung. (MO)

Quelle: Ventura, HO: Chest editorials: white coat hypertension and sleep apnea, Zeitschrift: CHEST, Ausgabe 125 (2004), Seiten: 805-807: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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