Unsicherheiten bei der Diagnose haben unliebsame Folgen, u. a. den zu häufigen Einsatz von Antibiotika. Leitlinien aus 2011 raten davon ab, sich auf ein Thoraxbild zu verlassen. Die Inter-Observer- und die Intra- Observer-Übereinstimmung der Beurteilung sind schlecht; zwischen viraler und bakterieller Pneumonie kann man damit kaum unterscheiden. Eine US-Arbeitsgruppe suchte in der Literatur nach Hinweisen, welche Symptome und klinischen Befunde am besten mit einer Pneumonie korreliert sind.
Kein einzelnes Symptom war eng mit einer Pneumonie assoziiert. Nach zwei Studien waren Brustschmerzen mit der Dia gnose verbunden. Pathologische Vitalzeichen wie Fieber oder Tachypnoe ebenso wie Auskultationsbefunde waren nicht verlässlich. Mäßige Hypoxämie und gesteigerte Atemarbeit waren am ehesten indikativ. Hochgradige Hypoxämie sprach nicht so stark für die Diagnose. Das Vorliegen einer normalen Sauerstoffsättigung machte eine Pneumonie eher unwahrscheinlich.
Bei Kindern mit Husten oder Fieber sollten der allgemeine Eindruck und die Sauerstoffsättigung den Ausschlag für eine Untersuchung auf Pneumonie geben. Wo kein Röntgen verfügbar ist, kann man Kinder mit Pneumonie anhand von gesteigerter Atemarbeit/ Hypoxämie identifizieren. Wo Röntgen verfügbar ist, können diese Zeichen die Entscheidung unterstützen. WE