Mit der Substitution des endogenen Hormons Erythropoetin (Epoetin, Epo) kann die Blutbildung wirksam stimuliert werden. Allerdings muss die Indikation sorgfältig gestellt werden, damit der Patient wirklich profitiert.
Wie Prof. Hartmut Link, Kaiserslautern, auf einem Symposium im Rahmen des Krebskongresses in Berlin erinnerte, hatten in letzter Zeit einige Studien die Epoetin-Gabe bei Tumorpatienten in Frage gestellt. Es war von einer erhöhten Mortalität berichtet worden. Dieser Befund ist jedoch auf eine unsachgemäße Auswahl der Patienten zurückzuführen; es waren nicht nur Patienten mit Chemotherapie-induzierter Anämie, sondern auch mit Bestrahlung behandelte Patienten, solche ohne Therapie und ohne Anämie mit Epoetin behandelt worden. Ein weiteres Manko waren zu hoch angesetzte Zielwerte für die Hämoglobin-Konzentration.
In den Studien mit dem neuen Epoetin theta wurden diese Fehler nicht gemacht. Es wurde ein innovatives Dosierungsschema entwickelt, bei dem mit einer um 25% niedrigeren mittleren Dosis ausreichend Wirkungen erzielt werden. Nach aktuellen Leitlinien wird bei Tumorpatienten unter Chemotherapie mit symptomatischer Anämie ein Hb zwischen 9 und 11 g/dl angestrebt. Zusätzliche i.v.-Eisengabe kann die Epo-Wirkung signifikant steigern.
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