Um die Zusammenhänge aufzuklären, wurden in Schweden 300 klinisch gesunde Männer im Alter von 58 Jahren untersucht. Mittels Ultraschall wurde die Intima-Media-Dicke der Arteria carotis communis und der Femoralarterien bestimmt; außerdem wurden die Antikörper-Titer gegen ox-LDL mit einem ELISA-Test gemessen. Die Wandstärke der Karotiden war mit der Titerhöhe der IgG-oxLDL-Antikörper assoziiert. Als weitere unabhängige Risikofaktoren erwiesen sich Rauchen, eine erhöhter systolischer Blutdruck und ein hoher Body Mass Index. Die Intima-Media-Dicke der Femoralarterien war dagegen unabhängig von den IgG-Titern, es fand sich jedoch eine negative Assoziation zur Höhe der IgM-Antikörper-Titer. Neben Rauchen und Hypertonie war auch ein hoher Gesamt-Cholesterin-Plasmaspiegel mit dickeren Gefäßwänden der Femoralarterien verbunden. Die unterschiedlichen Antikörper-Korrelationen könnten sowohl verschiedene Stadien im atherosklerotischen Prozess widerspie-geln als auch unterschiedliche Immunantworten in einzelnen Bereichen des Gefäßsystems. Möglicherweise haben solche Antikörper teils pro-atherogene, teils aber auch schützende Funktionen gegenüber der Atherogenese. (re)
Entstehung der Atherosklerose
Praxis-Depesche 11/2002
Welche Rolle spielen Antikörper?
Immunologische Mechanismen sind entscheidend an der Pathogenese der Atherosklerose beteiligt. Es gibt Hinweise darauf, dass hohe Titer von Antikörpern gegen oxidiertes Low-density-Lipoprotein (oxLDL) als Prädiktoren einer schlechten Prognose gelten könnten, doch sind die bisherigen Ergebnisse widersprüchlich.
Quelle: Hulthe, J: Antibodies to oxidized LDL in relation to intima-media thickness in carotid and femoral arteries in 58-year-old subjectively clinically healthy men, Zeitschrift: ARTERIOSCLEROSIS, THROMBOSIS, AND VASCULAR BIOLOGY, Ausgabe 21 (2001), Seiten: 101-107