Intensivierte Diabetestherapie

Praxis-Depesche 11/2015

Weniger Augen-Operationen

Frühere Studien konnten zeigen, dass eine gute Zuckereinstellung bei Typ-1-Diabetikern eine Retinopathie verhindern kann. Sind dann auch Augen-Eingriffe seltener?

In der DCCT-Studie erhielten 1441 Typ-1-Diabetiker randomisiert entweder eine intensivierte Diabetes-Therapie oder Standardbehandlung (DCCT: Diabetes Control and Complication Trial). 1375 Patienten davon wurden in der EDIC-Studie weiter nachverfolgt (EDIC: Epidemiology of Diabetes Interventions and Complications). Nun wurden die Augen-OP-Raten aus beiden Studien gemeinsam ausgewertet. Bei der intensivierten Therapie versuchte man, die Blutglucose möglichst auf ein nicht-diabetisches Niveau zu senken. Ziel der Standardbehandlung war lediglich, Hyper- und Hypoglykämiesymptome zu vermeiden (ohne spezifisches Glucoseziel).
Das mediane Follow-up betrug 23 Jahre. Bei 63 der intensiviert Behandelten erfolgten 130 Augenoperationen, in der Standard-Gruppe waren es 189 Eingriffe bei 98 Patienten (8,9 vs. 13,4%; p<0,001). Nach Adjustierung ergab sich ein um 48% erniedrigtes Risiko einer diabetisch bedingten Augen-OP für die intensiv Theapierten. Katarakt-Extraktionen waren 48% seltener, Vitrektomien oder Retina-OP um 45% reduziert.
Auch verursachten Typ-1-Diabetiker mit einer intensivierten Therapie 32% weniger Kosten durch Augenoperationen. Der Benefit der intensivierten Therapie hing dabei 1:1 am HbA1c. CB
Quelle:

DCCT/EDIC Research Group: Intensive diabetes therapy and ocular surgery in type 1 diabetes. N Engl J Med 2015; 372: 1722-33

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