Akutes Koronarsyndrom

Praxis-Depesche 12/2001

Weniger Ischämie-Rezidive unter CSE-Hemmer

Für Patienten mit instabiler Angina pectoris oder Non-Q-Wave-Infarkt war der Nutzen einer Lipidsenker-Therapie bislang nicht belegt worden. Offensichtlich profitieren auch solche Patienten von der frühzeitigen Behandlung mit Atorvastatin: Das Risiko potenziell fataler Ischämieereignisse sinkt.

Ein internationales Kardiologenkollektiv untersuchte im Rahmen der randomisierten MIRACL-Studie (Myocardial Ischemia Reduction with Aggressive Cholesterol Lowering) die Wirkung einer 24 bis 96 Stunden nach einem akuten Koronarsyndrom eingeleiteten Therapie mit 80 mg/d Atorvastatin bzw. Plazebo in Bezug auf die Sterblichkeit und nichttödliche Ischämie-Ergeignisse während 16 Wochen Nachbeobachtung. An der Studie nahmen 3086 Patienten mit instabiler Angina pectoris oder Non-Q-Wave-Infarkt teil. Die Studie wurde in 122 klinischen Zentren in Europa, Nord- und Südamerika, Südafrika und Australien von Mai 1997 bis September 1999 durchgeführt. Primäre Studienendpunkte waren Tod, nichttödlicher Herzinfarkt, Herzstillstand mit Wiederbelebung sowie ein symptomatisches Myokard-Ischämierezidiv mit Notfallaufnahme. Primäre Endpunkte erreichten 228 Patienten (14,8%) unter Atorvastatin, 269 Patienten (17,4%) unter Plazebo. Signifikant unterschiedliche Risiken für die primären Endpunkte Tod, Infarkt oder Herzstillstand waren nicht nachweisbar, doch wurden unter Atorvastatin seltener symptomatische Ischämien mit der Notwendigkeit einer Klinikaufnahme registriert. Unter den sekundären Endpunkten nahm die Zahl der Apoplexien ab. Im Atorvastatin-Kollektiv verringerten sich die durchschnittlichen LDL-Cholesterin-Werte von 124 mg/dl auf 72 mg/dl. Erhöhte Transaminasen fanden sich häufiger unter Atorvastatin als unter Plazebo.

Quelle: Schwartz, GG: Effects of atorvastatin on early recurrent ischemic events in acute coronary syndromes - The MIRACL sutdy: a randomized controlled trial, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 285 (2001), Seiten: 1711-1718

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