Von 274 Frauen mit SchwangerschaftsDiabetes und 118 Schwangeren mit vorbestehendem Diabetes erhielten etwa je die Hälfte viermal täglich Insulin (Normalinsulin vor dem Essen und einmal Normal- plus intermediäres Insulin zur Nacht) oder zweimal täglich intermediäres und Normalinsulin. Die Blutzuckereinstellung war bei intensiverer Behandlung signifikant besser: Die durchschnittlichen BZ-Spiegel nahmen bei Frauen mit SchwangerschaftsDiabetes bzw. vorbestehendem Diabetes um 3,4 bzw. 7,9 ab, die HbA1c-Werte um 0,3% bzw. 0,5%. Eine adäquate BZ-Kontrolle mit durchschnittlichen Glukosewerten unter 105 mg/dl wurde bei einem um 17% bzw. 31% höheren Anteil der Frauen erreicht. Schwere Hypoglykämien der Mütter, Kaiserschnitt, Frühgeburten, Makrosomie und niedriger Apgar waren unter beiden Regimen ähnlich häufig. Bei gleich hoher perinataler Mortalität war die neonatale Sterblichkeit bei Frauen mit Schwangerschafts-Diabetes und viermal täglich Insulin deutlich niedriger als bei Standardbehandlung. Bei intensiv behandelten Frauen mit vorbestehendem Diabetes betrug das RR für Hypoglykämien der Neugeborenen 0,17. (JL)
Insulinregime in der Schwangerschaft
Praxis-Depesche 8/2000
Weniger Komplikationen bei viermal täglich Insulin
Israelische Gynäkologen fanden, dass viermal täglich Insulin bei Schwangeren gegenüber Standardschema die BZ-Einstellung verbessert sowie perinatale Komplikationen und neonatale Mortalität reduziert - ohne Gefahr schwerer Hypoglykämien.
Quelle: Nachum, Z: Twice daily versus four times daily insulin dose regimes for diabetes in pregnancy: randomised controlled trial, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 319 (1999), Seiten: 1223-1227