Prävalenz von Adipositas

Praxis-Depesche 6/2020

Weniger Opioide verordnen?

Es gibt in den USA einen deutlichen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und verschreibungspflichtigem Opioidkonsum – doch die Ursachen der Schmerzen, die zu diesen Verordnungen führten, sind noch nicht klar dokumentiert.
Gerade beim Thema therapiebedingter Opioidmissbrauch gibt es vielfältige Hypothesen wie neue Standards of Care in der Langzeitpflege oder erhöhte Erwartungen der Patienten an Schmerzmittel. In einer US-Querschnittsstudie via Stichprobenanalyse (565.930 Patienten) von elektronischen Gesundheitsakten fand sich nun ein signifikanter Zusammenhang zwischen Adipositas und verschreibungspflichtigen Opioiden. Die Daten der Patienten wurden in Hinblick auf die Schmerzdiagnosen, die als Gründe für die Verschreibung von Opioiden angegeben wurden, erfasst. Die Assoziation von Adipositas und verschreibungspflichtigen Opioiden wurde weitgehend durch drei Schmerzdiagnosen erklärt: Osteoarthritis (Arthrose), andere Gelenkerkrankungen und Rückenleiden. Dabei zeigten Patienten der Kategorie Adipositas III (BMI 40,0- 49,9) eine um 48 % erhöhte Wahrscheinlichkeit, verschreibungspflichtige Opioide zu erhalten, Patienten der Kategorie Adipositas IV (BMI 50,0-80,0) erhielten in 71 % der Fälle Opioide. VW
Quelle: Stokes A et al.: Association of obesity with prescription opioids for painful conditions in patients seeking primary care in the US. JAMA Network Open 2020; 3(4): e202012. doi:10.1001/ jamanetworkopen.2020.2012
ICD-Codes: E66.9-

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